Heute gibt es nur noch wenige landwirtschaftliche Betriebe, die sich nicht auf die Weinproduktion spezialisiert haben, aber die Physiognomie der ländlichen Ortschaften Vicinale, Caminetto und Camino, die teilweise noch die Spuren ihrer traditionellen Funktion bewahrt haben, vor allem in den älteren Wohnhäusern, zeugt von einer Vergangenheit, in der die Landwirtschaft eine wichtige Rolle spielte.
Die Häuser reihen sich entlang der Straße aneinander, und wenn sie nicht im Laufe der Zeit aufwendig umgebaut oder restauriert wurden, haben viele noch den klassischen Steinbogen oder den hölzernen Türsturz der Eingangstür zum Innenhof bewahrt, der so hoch ist, dass ein Heuwagen durchfahren kann.
Durch das Eingangstor gelangte man in den Innenhof, in dem einst Hühnerställe, Schweineställe, Scheunen und andere landwirtschaftliche Zweckbauten Platz fanden. Normalerweise befanden sich am Ende des Hofes die Gemüsegärten und die
„braida vitata“, eine kleine Wiese.
Die Ausbreitung der ländlichen Siedlungen in den Dörfern hängt höchstwahrscheinlich mit der Umsiedlung zusammen, die entweder von den religiösen Orden oder vor allem von den Landbesitzern zu deren wirtschaftlicher und produktiver Entwicklung gefördert wurde.
Viele dieser alten Häuser in den Dörfern müssten radikal restauriert und aufgewertet werden, um sie vor dem Verfall zu bewahren, denn sie sind wichtige Zeugnisse der ländlichen Zivilisation, die diese Gebiete zutiefst geprägt hat, sowie von hoher baulicher und architektonischer Qualität.